Tel: +49 (0) 2225 90 90 436

info@deutsche-kinderdirekthilfe.de

Stiftung DKD Deutsche Kinderdirekthilfe

Projektarchiv

Direkthilfe für Ruanda

Bericht von Jeff Gisimba, Integrationshelfer der Stadt Meckenheim zur Direkthilfe der DKD in Ruanda

Es fiel mir nicht leicht, mein Telefon abzunehmen und Herrn Norbert Schaffraths Nummer zu wählen.

Herr Schaffrath, ich brauche Ihre Hilfe!

Komm schon, Jeff, sag es mir, worum geht’s?

 Herr Schaffrath, Sie erinnern sich vielleicht daran, dass ich Ihnen bei unserem Treffen gesagt habe, dass ich aus einer Familie stamme, die es sich zur Tradition gemacht hat, gefährdeten Waisen und jungen Menschen in Notsituationen zu helfen. Was ich Ihnen nicht sagen konnte ist, dass ich selbst eine Organisation gegründet habe, die Waisen und anderen Kindern und Jugendlichen aus armen Familien in Ruanda hilft. Meine Organisation kümmert sich hauptsächlich um die Zahlung der Schulgebühren dieser Kinder, aber wir bieten auch ihren Müttern Hilfe an, da sie oft alleine ihre Kinder großziehen müssen.

Derzeit sind wir in Ruanda mit einer akuten, besonders schwierigen Situation konfrontiert, wie auch anderswo auf der Welt.

Sie wissen es vielleicht nicht, Ruanda war das erste Land in Afrika, das die Ausgangssperre für die Bevölkerung anordnete, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. An sich war das eine lobenswerte Entscheidung, die jedoch dramatische Folgen für die vielen, sehr arme Familien vor Ort hatte und weiterhin hat. Also bitte ich Sie, mich zu unterstützen, um Hilfe zu finden. Hier hilft meinen Landsleuten nur eine schnelle und direkte Hilfe, z.B. durch Geldspenden, denn die Familien hungern. Wie klein eine Spende auch sein mag, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den hungernden Familien helfen.

Jeff, ist Ihre Organisation hier in Deutschland registriert und anerkannt?

Nein, es ist eine lokale Organisation, die in Ruanda registriert und anerkannt ist.

Schau mal, Jeff, ich bin bereits verabredet. Ich verstehe die Dringlichkeit und verspreche, etwas zu tun. Ich rufe dich zurück, sobald ich etwas Zeit habe und wir werden darüber reden. Ok? Einen schönen Tag noch.

Er legte auf.

Ich habe Herrn Schaffrath im November 2019 bei einem Treffen mit den Mitarbeitern des „Mosaik“ bei der Jugendhilfe Meckenheim kerngelernt. Ein Kollege hatte mich einige Tage zuvor angerufen und mich gebeten als zuständiger Mitarbeiter für Integration in der Stadt Meckenheim teilzunehmen. Er erzählte mir, dass jemand mit uns über ein Projekt sprechen wolle mehr als 1.000 Bäume in Meckenheim zu pflanzen. Er erzählte auch, dass diese Person nicht nur ein großartiger Umweltschützer ist, sondern jemand sei, der engagiert ist, um Kindern aus allen Arten von benachteiligten Verhältnissen zu helfen. Die Idee, von der mir mein Kollege erzählte, war, dass wir die Kinder und Migrantenfamilien beim Einpflanzen der Bäume einbeziehen würden. So bin ich zu diesem Treffen gegangen.

Nach dem Treffen sagte ich Herrn Schaffrath, dass es seit Generationen Tradition meiner Familie ist, Waisen und anderen Kindern und Jugendlichen in gefährdeten Situationen in meiner Heimat Ruanda zu helfen. Ich erzählte ihm, dass meine Eltern das erste Waisenhaus in Ruanda gründeten. Dann unterhielten wir uns etwas über mein Land und Afrika im Allgemeinen. Wir vereinbarten, uns vor dem Einpflanzen der Bäume noch mal zu treffen oder ein Telefonat zu führen.   

Herr Schaffrath hielt sein Versprechen und rief mich am selben Abend zurück. Er sagte mir, dass er die Not der ärmsten Familie in dieser Zeit der globalen Pandemie vollständig verstanden habe und dass er bereit sei, Hilfe anzubieten; was er unverzüglich tat.

Unsere am stärksten gefährdeten Familien erhielten durch eine spontane Spende der DKD Deutschen Kinderdirekthilfe Meckenheim eine erste Versorgung mit Lebensmitteln und er schenkte ihnen Hoffnung für bessere Tage.

Ich bin mit vielen verwaisten Kindern aufgewachsen, die meine Eltern ab Anfang der 80er Jahre in unsere Familie in Ruanda aufnahmen. Meine Eltern haben uns alle wie Brüder und Schwester erzogen. Von zu Hause aus gründeten meine Eltern das erste Waisenhaus in Ruanda. Nach ihrem Tod setzten meine beiden Brüder und ich diese Arbeit fort.

Als Reaktion auf die zunehmende Anzahl von Kindern, die sich in gefährdeten Umständen und in schwierigen familiären Situationen befanden, gründete ich im Jahr 2012 die Organisation FOOTSTEPS (www.footstepsforfuture.org). Wir freuen uns, mit der Stiftung DKD zusammenzuarbeiten und einen kompetenten und unbürokratischen Partner gefunden zu haben, der hält, was er verspricht – direkte Hilfe in Notsituationen.

 

Steckbrief: Jeff Gisimba

Ich bin 50 Jahre. Ich wurde in 1970 in Ruanda geboren.

Studierte Jura, habe aber nie als Jurist gearbeitet. Ich fühle mich eher wie ein Journalist – ein Beruf, den ich seit fast zwanzig Jahren ausübe.

Ich habe 1991 bei Radio Ruanda angefangen zu arbeiten; gleich nach meinem Abitur.
Nach dem Völkermord in Ruanda arbeitete ich einige Jahre für „Arzte ohne Grenzen“.

2001 kam ich nach Deutschland, um bei der Deutschen Welle zu arbeiten.
Ich habe auch als freiberuflicher Journalist und Trainer gearbeitet; insbesondere bei der GIZ (Akademie der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit).

Derzeit bin ich Mitarbeiter der Rheinflanke, ein Träger für mobile Jugendhilfe und Flüchtlingsarbeit, deren Schwerpunktarbeit die Integration junger Menschen ist. Mein Arbeitgeber schickte mich nach Meckenheim, um gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt die Integration junger Einwanderer in Meckenheim zu fördern.

Direkthilfe für den Kinderschutzbund

Seit Jahren beobachten wir die besonders engagierte Arbeit des Deutschen Kinderschutzbundes. Gerade in Zeiten der Corona-Kontaktbeschränkungen stehen viele Kinder und Jugendliche unter erhöhtem Druck und sind in ihrem Umfeld vielfältigen Gefährdungen ausgesetzt.

In diesem Bereich arbeitet der Deutsche Kinderschutzbund Bonn vorbildlich und übernimmt damit eine wichtige soziale Funktion. Vom „Familiennotruf“ über „Die Nummer gegen Kummer “dem Kindernotruf  aber auch in der direkten Betreuung und Unterbringung gefährdeter Kinder durch die „Familenbereitschaftsbetreuung“, wird außergewöhnliches von zahlreichen  zum Teil ehrenamtlich Fachkräften geleistet.

Hier haben wir, unserem DKD-Selbstverständnis folgend, durch direkte Hilfe, ohne zeitliche Verzögerungen und bürokratischem Aufwand mit einer  Spende über 2000 € geholfen.

Lesen Sie hierzu auch das Schreiben der Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Bonn, Frau Ellen Heimes:

Pflanzaktion 1.000 Bäume

Geschafft!

1120 Bäume wurden mit großzügiger Unterstützung der Baumschule Ley, bei strahlendem Sonnenschein am Rande des Naturschutzgebietes Kottenforst gepflanzt.

Die lange vorbereitete Aktion „1000 Bäume für Meckenheim“ fand damit doch noch ein erfolgreiches Happy end.

Ursprünglich geplant war die DKD Pflanzaktion für den  27. März. An diesem Tag wollten wir  gemeinsam mit mehr als 400 Kindern und Jugendlichen und vielen Fördern und Unterstützern die Bäume pflanzen. Diese Kinder und Jugendlichen sollten „ihre“, von der DKD gestellten Bäume, selbst einsetzen um von Anfang an ihre Baumpatenschaft zu übernehmen. Es handelte sich dabei sowohl um Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien als auch zahlreiche Schulklassen, die unsere Aktion zum Teil schon seit Monaten im Rahmen der Fächer Chemie (Kohlenstoffkreislauf) als auch im Biologieunterricht vorbereitend behandelt hatten. Doch die Corana-Pandemie und das damit notwendig gewordene Kontaktverbot machten die ganze DKD-Planung zunichte. Jetzt war Improvisation gefragt, denn die eingelagerten Bäume mussten dringend in den Boden!

Pünktlich um 8.00 trafen sich auf dem vorbereiteten Pflanzfeld  die Auszubildenden der Fa. Ley zusammen mit Ihrem Ausbilder, die DKD Kuratoriumsmitglieder Norbert Schaffrath und Volker Kretzschmar und  unsere  Freunde  zur Pflanzung von 1.120 „klimafesten“ Bäumen. Es wurde eine fröhliche Runde die trotz „Corana Distanz“ eine gute Stimmung verbreitete. Nach kurzer Zeit hatte sich ein zügiger Arbeitsrhythmus und ein organisierter Ablauf eingestellt und schon um 12.30 Uhr waren die 1.120 Bäume gepflanzt und wurden unmittelbar mit  Traktor und angehängtem Wasserfaß sofort mit 15.000 l gewässert.

Gefördert wurde unsere Aktion auf dem Pflanzfeld auch durch den General Anzeiger Bonn die und Geschäftsführer der Fa. Drillich und beta-web die eine professionelles Video für unsere DKD-Homepage drehten.

Wir werden, sobald das Kontaktverbot aufgehoben ist, alle Beteiligten der Stadt Meckenheim, die Mitarbeiter*innen des Mosaik Jugendzentrums, die Lehrer*innen und Kinder der Schulen und viele Baumpaten und Unterstützer zu einem kleinen „Waldfest“ bei den dann prächtig angewachsenen „Baumkindern“ auf unserem Pflanzfeld „Steffenslinde“ nach Meckenheim einladen.

Wir bedanken uns

bei der Stadt Meckenheim, die uns von Anfang an unterstützt und uns das Grundstück für unsere Aktion zur Verfügung gestellt hat.  

Bei der Baumschule Ley, Marita Ley, Christoph Dirksen, Ausbilder Schorn, den fröhlichen Ley-Azubis,   bei Marc Pettenkoffer der Agentur Drilling, Michael Wackerbauer der Agentur  beta-web, Susanne Träupmann und dem  General-Anzeiger Bonn, dem Revierförster Wild, den Freunden Bernd Stahlschmidt, Helmut Gielen, Axel Nothnagel, Hans Driendl, Volker Kretzschmar und den vielen Spendern und  Förderern der DKD.

1.000 Bäume für Meckenheim

DER KLIMAWANDEL FORDERT VON UNS ALLEN – JUNG UND ALT – DIREKTES HANDELN, DENN JEDER KANN ETWAS TUN!

Benachteiligte Kinder und Jugendliche haben häufig Defizite, nicht nur im sozialen Umfeld, die ihnen oft ihre (Zukunfts-)Chancen verbauen. Einen zentralen Punkt zur Steigerung der Chancengleichheit bildet die Förderung der Bildung dieser Kinder und Jugendlichen.
Wenn es um ihre Zukunftsaussichten geht, spielt allerdings nicht nur die klassische Schulbildung eine große Rolle, sondern auch die sich rasch verändernde Umwelt. Hier fehlt meist die Verbindung zur Natur und das überlebenswichtige Verständnis für die Folgen menschlicher Einflüsse.
Mit unserem neuen Hilfsprojekt „1.000 Bäume“ führen wir Kinder und Jugendliche, denen das Leben auf Wald und Wiesen teilweise völlig unbekannt und fremd ist, an einen bewussten, nachhaltigen Umgang mit der Natur heran. Somit verbinden wir den Förderungsschwerpunkt Bildung mit der praktischen Umsetzung in der und für die Natur.
Die aktuellen Debatten und Demonstrationen für mehr Umweltschutz zeigen, dass dies ein sinnvoller und zielführender Weg ist, um die Zukunft gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen praktisch zu verändern.
Zusammen mit den Schützlingen der DKD, der Jugendhilfe der Stadt Meckenheim, div. Umwelt-AGs und Schulklassen aus Meckenheim, Bonn und Umgebung werden wir am 27. März 2020 die Pflanzaktion „1.000 Bäume für Meckenheim“ umsetzen.
Unterstützt von Fachleuten aus der Forstwirtschaft und einer lokalen Baumschule werden die Teilnehmer im ersten Jahr insgesamt 1.120 heimische, klimafeste Laubbäume an einem von der Stadt Meckenheim zur Verfügung gestellten Gelände pflanzen. Das Gelände umfasst 61.000 m² und befindet sich in direkter Anbindung an das Naturschutzgebiet Kottenforst. Es ergänzt damit den Naturpark Rheinland. Von diesem riesigen Grundstück werden zunächst rund 16.000 m² mit den Bäumen bepflanzt.
Besonders wertvoll macht dieses Grundstück, dass die „Baumpaten“ für die weitere Pflege der Pflanzen, umweltschonend per Bahn (Linie S23) an den unmittelbar angrenzenden Bahnhaltepunkt „Meckenheim Industriepark“ anreisen können.
Damit unsere Aktion keine „Eintagsfliege“ wird, sondern das Naturbewusstsein der Kinder und Jugendlichen nachhaltig und langfristig verändern soll, werden wir in den nächsten Jahren die verbleibenden Flächen bepflanzen.
Dazu wird die DKD zusätzlich:

  • 10.000 m² heimische Sträucher (u.a. Brutgebiet für Vögel)
  • 35.663 m² extensives Grünland (Nahrungsquelle für Insekten und viele Tierarten)

pflanzen.
Die Aktion „1.000 Bäume“ ist aber nicht auf Meckenheim beschränkt, sondern wird von der DKD weiteren Städten und Gemeinden in der Region kostenneutral angeboten.

100% Ihrer Spende kommt direkt an: keine Verwaltungskosten fallen durch unseren ehrenamtlichen Einsatz an. Die Stiftung DKD Deutsche Kinderdirekthilfe ist vom Finanzamt St. Augustin als mildtätig und gemeinnützig anerkannt, damit ist Ihre Spende ist im vollen Umfang steuerlich abzugsfähig.

Achtung nass…

Projekt „Kindercity goes nature“ der Stiftung Deutsche Kinderdirekthilfe

Achtung nass: Kinder entdeckten den Bach und seine Bewohner
Bei den Entdecker-Touren lernen Kinder aus einkommensschwachen Familien die Natur besser kennen.

Hier finden Sie einen Artikel im Blick Aktuell.

Kinderhilfe vor Ort – kleine Hilfe, große Wirkung

Vor einigen Tagen erhielten wir eine Grußkarte eines 13-jährigen Schülers, die uns bestätigte wie wichtig und notwendig die Hilfe der DKD „vor Ort“ ist. Yasin ist ein guter Schüler und wird von einer unserer engagiertesten Kolleginnen, Ingrid Müller, u.a. im Rahmen einer Hausaufgabenhilfe betreut wird.

Unerwartet verschlechterten sich seine Englisch-Noten. Bei einem Gespräch mit Yasin stellte sich heraus, dass er von seinem Englischlehrer wöchentlich eine Vokabel-CD erhielt, die er nicht abhören konnte. Die DKD reagierte sofort und kaufte einen CD-Player.

Jetzt schrieb Yasin uns: Jeden Abend höre ich meine Englisch-CD und mache große Fortschritte. Heute haben wir unseren Vokalbetest zurückbekommen und ich hatte eine EINS.

Kleiner Beitrag große Wirkung…

Eine überwältigende Anzahl von Menschen, folgte dem Aufruf und ließ sich am 18.02.2017 in Jülich als mögliche Spender für die an Blutkrebs leidende, kleine Judith registrieren. Die DKD leistete dabei Unterstützung ganz im Sinne der Direkthilfe, indem sie spontan die Registrierungskosten für 8 potenzielle Spender übernahm.

Nun können Judith und ihre Familie mit einiger Hoffnung in die Zukunft blicken. Judiths Vater sagte hierzu: „Wir können endlich etwas aufatmen, denn es wurde ein Spender für Judith gefunden! Wir wissen aufgrund der Regelungen nicht viel, außer dass der Spender in allen 10 Merkmalen mit Judith übereinstimmt, es ist also ein Volltreffer! Die Person wurde offenbar auch bereits kontaktiert, ist also auch verfügbar. Auch wenn die demnächst folgende Therapie sehr hart und auch nicht ungefährlich wird, haben wir jetzt ein wenig mehr Hoffnung.“ Die DKD hat im Sinne Ihrer Satzung eine kleinen Beitrag als Kinder-Direkthilfe geleistet und wünscht Judith und ihrer Familie für die Therapie alles Gute.

Meckenheim im Mai 2017 Kathrin Schaffrath (Kuratoriumsmitglied)